Lehmhaus

Passivhaus aus Lehm

Für ihren Entwurf „Ein Haus heute“ eines Passivhauses aus Lehm haben die Studenten der Leibniz-Universität Hannover Frank Lindner und Elias Fuchs den Förderpreis der Lavesstiftung gewonnen. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass ihr Einfamilienhaus in Lehmbauweise den Passivhausstandard erreicht, ohne dabei die gängigen Klischees des Ökohauses zu bedienen. Der seit 14 Jahren verliehene Förderpreis „Das Architekturdetail im Gesamtentwurf“ zeichnet jährlich Studierende der Architektur, Landschafts- und Innenarchitektur in Niedersachsen für ihre innovativen gestalterischen Detaillösungen im bereich Hochbau, Möbel- und Innenausbau sowie Freianlagengestaltung aus. Das Baugebiet befindet sich am Südrand des Expo-Stadtteils „Am Kronsberg“, am Übergang von bebauter Fläche zu Landschaftsraum. Von wegen die spätere Realisierung als Modellgebäude für ein zweijähriges Monitoring zur Betriebsoptimierung stand die tatsächliche Umsetzbarkeit der Konzepte im Vordergrund. Als Mindeststandard galt es, ein Niedrigenergiehaus zu entwerfen, die Preisträger entschieden sich für die Planung eines Passivhauses. Beim Entwurf wurde das Passivhauskonzept vorrangig hinterfragt und die Aspekte der Nachhaltigkeit und Nutzerfreundlichkeit kritisch beleuchtet.

Die gute Wärmedämmung hält im sommer die Hitze ausgezeichnet ab. Damit bei großen Fensterflächen nicht viel zu viel Sonnenenergie ins Haus gelangt, werden entspre­chende Verschattungen vorgesehen, wie z.B. Dachüberstände, Balkone, Fensterlä­den, Rollläden, Markisen usw. Die Berücksichtigung des sommerlichen Wärmeschut­zes gehört mit zur Projektierung eines Passivhauses. Sind Passivhäuser nicht im Preis überzogen? Auch wenn’s inzwischen schon Bauträger gibt, die Passivhäuser genauso günstig wie konventionelle Häuser anbieten, so gilt doch generell, dass die hohe Qualität der Passivhaus-Komponenten beim Bau für Mehrkosten sorgt. Für bereits gebaute Pas­sivhäuser wurden diese Mehrkosten genau berechnet: Bei einem Reihenmittelhaus mit 100 m2 Wohnfläche in Hannover-Kronsberg lagen sie bei rund 7500 EUR, bei einer Doppelhaushälfte in Nürnberg mit 130 m2 Wohnfläche bei ca. 13.000 EUR. Dem stehen allerdings jährliche Energieeinsparungen zwischen 500 und 1000 EUR, steuerliche Vorteile und der Zins-Vorteil durch die Passivhaus-Förderung der Kredit­anstalt für Wiederaufbau gegenüber. In der Bilanz ist daher das Passivhaus im Ver­gleich zu einem konventionellen Gebäude nachhaltig die kostengünstigere Lösung. Wieviel Energie benötigt eine solche Anlage? Ist das Verhältnis von Aufwand zuNutzen überhaupt gerechtfertigt? Bei 80-90% der aufm Markt befindlichen Lüftungsgeräte muss sie verneint werden. Wenn die Rückwärmezahl zu gering und der Strombedarf der Ventilatoren zu hoch ist, spart die Anlage grundsätzlich keine Energie ein, sondern kostet sogar Energie. Nur mit energiesparenden Gleichstromventilatoren, einer Rückwärmezahl zwischen 75 und 90% und einer druckverlustminimierten Ausführung der ganzen Anlage sind Energieeinsparungen in der Größenordnung von 2000 bis 3000 kWh möglich. Demgegenüber steht ein Stromeinsatz von 200 bis 300 kWh Phase. Was passiert im Passivhaus in Krisensituationen? Alle heute eingesetzten Heizungssysteme sind von einem oder mehreren Energie­trägern abhängig: Eine Gasheizung benötigt Gas und Strom; eine Ölheizung benötigt Öl und Strom. Eine Holzheizung benötigt Holz und Strom. Das Kompaktaggregat im Passivhaus benötigt nur Strom, und davon nur Mangelware. Und wenns den nicht länger gibt: Ein Passivhaus kühlt auch im tiefsten Winter minimal 16°C ab, obschon die Versorgung ganz ausfällt. Dann haben wir auch andere Sorgen.

Entscheidende Faktoren, die vermuten lassen, ein Passivhaus zu bauen, sind neben geringen Kosten, attraktiven Förderungen und dem Umweltschutz auch die eigene Gesundheit und der Wohnkomfort. Denn: Passivhäuser zeichnen sich durch ein besonders gesundes und angenehmes Wohnklima aus. Keine drückende Heizungsluft im winter oder stehende Hitze im Somme, sondern immer frische Luft ohne Zug und angenehm warme Flächen. Dadurch, dass die natürlichen Ressourcen stets vorteilhaft verwendet werden, entsteht im sommer dank eines clever eingesetzten Sonnenschutzes und einer hervorragenden Wärmedämmung keine Hitze durch extreme Sonneneinstrahlung. Im winter sorgen der hohe Lichteinfall sowie die umfangreiche Dämmung für angenehme Wärme und für einen besonderen Wohlfühlfaktor, da sich das Licht positiv auf den Organismus und die Stimmung der Bewohner eines Passivhauses auswirkt. Trotz angenehmer Temperaturen um die 20 Grad sorgt ein hochmodernes Lüftungssystem stets für frische Luft, was insbesondere zu dem angenehmen Wohngefühl im Passivhaus beiträgt. Besonders geeignet ist das Passivhaus aus den genannten Gründen auch für Allergiker, für die das positive Wohnklima eine deutliche Verbesserung ihrer gesundheitlichen Situation ermöglichen kann. Die hohen Qualitätsanforderungen an den Bau eines Passivhauses und die hochwertigen eingesetzten Materialien sorgen zudem dafür, dass spätere Bauschäden, Feuchtigkeit im Haus und Schimmelbildung um ein Haar ausgeschlossen sind. Hochwertige und moderne Materialien sowie die hohen Anforderungen nicht ganz Bauausführung durch die Vorgaben des Passivhausstandards garantieren eine besondere Bauqualität. Auch dies trägt dazu bei, dass von Mal zu Mal Bauherren ein Passivhaus bauen möchten. Mit einem Passivhaus lassen sich also derartige Sanierungskosten größtenteils ausschließen. In Verbindung dabei niedrigen Energiebedarf des Passivhauses sorgt das auch dafür, dass die Energiesparhäuser einen sehr hohen Wiederverkaufswert haben und lohnende Investitionsobjekte darstellen.

Solche Banalitäten, sagt Iriarte, lieferten oft die besten Erkenntnisse. Das Gebäude selbst muss dem rauen Klima der Kanaren trotzen. Iriarte. Solarkollektoren würden matt, Fugen mit Sand zugeweht. Sechs Hausmeister, sagt die Sprecherin, seien jeden Tag damit beschäftigt, die Anlage in Schuss zu halten. Ein großer Gewinn bleibt dabei nicht. Iriarte. Ein Ferienhaus für zwei Personen kostet zwischen 100 und 135 Euro pro Nacht. Die Unterkünfte liegen auf dem Gelände des Forschungsinstituts. Wer zu seinem Domizil möchte, muss beim Pförtner vorbei, eine Schranke passieren und dahinter parken. Denn das kameraüberwachte Öko-Dorf ist eine autofreie Zone. Eigentlich. Faktisch jedoch steht vor vielen Ferienhäusern ein Mietwagen, offensichtlich abgestellt von den Urlaubern. Wie viel Bio steckt wirklich in den Casas Bioclimáticas? Die Gäste kommen schließlich hiermit Flugzeug auf die Insel. Zudem ist das Institut von der touristischen Infrastruktur abgeschnitten. Wer zum Supermarkt, zur Post oder nächsten Kneipe möchte, kommt um einen Mietwagen nicht herum. Und: Viele Häuser sind mit üppigen Badewannen ausgestattet – in einer Region, die unter Wasserknappheit leidet. Hartmut Rein kennt dieses Problem. Er leitet den Studiengang Nachhaltiges Tourismus-Management an der Hochschule Eberswalde und hat schon viele vermeintlich umweltfreundliche Hotels gesehen. Unterdies ist er aber zufrieden: „Die Anlage ist sehr fortschrittlich. So etwas gibt es selten.“ Und der Flug? Rein. Er rät zu Direktverbindungen und einem CO2-Ausgleich über zertifizierte Anbieter, u. a. Atmosfair oder MyClimate. Institutssprecherin Iriarte beteuert die gute Umweltbilanz der Ferienhäuser. Das Trinkwasser stamme aus einer eigenen Meerwasser-Entsalzungsanlage, die mit erneuerbarer Energie betrieben werde. Sogar eine Kläranlage befinde sich aufm Gelände. Nicht alle Gäste kümmert das. Aber von Zeit zu Zeit taucht hier am ort jemand auf, der sich tatsächlich für die Details und den Passivbau interessiert. Auch ein Schweizer will die Modellsiedlung auf Teneriffa studieren. Adrian Günter. Der 48-jährige Unternehmer will auf der Zugspitze ein Hotel bauen.

Hubert Becher: Sogenannte „Passivhäuser“ halten sich an bestimmte Vorgaben, die ein privat geführtes Institut vorgibt. Frage 2: Ab wann lohnt sich ein Passivhaus? Astrid Kahle: Im Hinblick auf den Wohnkomfort und den Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit lohnt sich ein Passivhaus vom ersten Tag an. Aber auch einer reinen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung hält der Passivhausstandard ohne weiteres stand. Es gibt heute bereits häufig Passivhäuser, die ohne Zusatzkosten gegenüber einem EnEV-Haus gebaut werden. Allgemein geht man von Mehrinvestitionen von 3 bis maximal 8% aus. Durch die extrem niedrigen Betriebskosten hat sich ein Passivhaus weitgehend nach zehn Jahren amortisiert. Mieter profitieren von minimalen Nebenkosten. Hinzu kommt, dass Passivhaus-Komponenten zunehmend auch im Standard-Produktsegment zu finden sind. Das Passivhaus Institut fördert seit über 20 Jahren deren Entwicklung und Verbreitung und trägt damit – genauso gut die all die Jahre lang verschärften gesetzlichen Regelungen und die KfW- Effizienzhaus-Förderstandards – dazu bei, dass Passivhäuser heute noch wirtschaftlicher errichtet werden können.

Die Komfortlüftung hat weniger Schaltknöpfe als ein normaler Fernseher! Das Passiv­haus bietet Technik unkompliziert: So kann z.B. der jährliche Filterwechsel von den Bewohnern selbst durchgeführt werden, hierfür muss kein Handwerker geholt wer­den. Warum ist bei einem Passivhaus die Qualität so wichtig? Die hohen Anforderungen bald Wärmedämmung spiegeln sich in der Planung und Ausführung wieder. Und damit hat sich’s nicht, nur die Wärmedämmung zu verbessern, es muss ganzheitlich gut gebaut werden, damit das Passivhaus einwandfrei funktioniert. Gute Beispiele hierfür sind die Luftdichtheit oder die wärmebrückenfreie Konstruktion. Was ist mit der kalten Luft die von den Fenstern abfällt, wenn man ja keine Heizkörper mehr hat? Deswegen gibt es spezielle Passivhausfenster, die so gute Dämmwerte aufweisen, dass kein Luftzug mehr entsteht. 17°C bei Außentemperaturen von -16°C. Was passiert, wenn das Haus im winter zwei Wochen leer steht? Aufgrund der perfekten Gebäudehülle kühlt das Haus auch bei extremen Außentem­peraturen nie unter 15°C ab. Häufig gibt es Bedenken wegen der Lüftungsanlage: Wie steht es mit Bakte­rien, Geräuschen und spürbarem Luftzug?